ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Moderate Kursgewinne - Powell-Aussagen stützen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch letztlich positiv auf Neuigkeiten nach der Sitzung der US-Notenbank Fed reagiert. Die Währungshüter ließen die Leitzinsen zwar wie erwartet unverändert, für gute Stimmung unter den Anlegern sorgten aber einige begleitende Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell. Zwischenzeitlich hatte die Aussage von US-Präsident Donald Trump, dass die hohen US-Zölle auf Warenimporte aus China nicht vor den in Aussicht gestellten Gesprächen zwischen Vertretern beider Länder gesenkt werden, zu sinkenden Kursen geführt.
Der Dow Jones Industrial <US2605661048> schloss mit einem Plus von 0,70 Prozent bei 41.113,97 Punkten, nachdem er in Reaktion auf die Trump-Meldung kurzzeitig ins Minus gerutscht war. Der marktbreite S&P 500 <US78378X1072> gewann am Ende 0,43 Prozent auf 5.631,28 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 <US6311011026> ging es um 0,39 Prozent auf 19.867,97 Punkte nach oben.
Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik ist hoch. Notenbankchef Powell verwies auf die Zollpolitik und sieht gestiegene Risiken sowohl für eine höhere Inflation als auch für eine steigende Arbeitslosigkeit. Er machte jedoch klar, dass er es mit Zinsveränderungen nicht eilig habe. Fragen zu US-Präsident Donald Trump wollte er nicht beantworten. Dieser hat Powell immer wieder heftig angegriffen und Zinssenkungen gefordert.
Die Fed werde weiter auf Sicht fahren, denn die verhängten Zölle bergen "das Risiko, dass die Inflationsraten in den kommenden Monaten anziehen könnten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank. "Fed-Chef Jerome Powell möchte vor der nächsten Zinssenkung die Inflationsgefahren gebannt sehen. Dies wird auch auf der nächsten Sitzung im Juni nicht der Fall sein. Weitere geldpolitische Lockerungen wird es deshalb aller Voraussicht nach erst in den Herbstmonaten geben", glaubt Gitzel.
Unterdessen bahnen sich zwischen den Vereinigten Staaten und China erste hochrangige Gespräche an, seit US-Präsident Donald Trump Anfang April eine beispiellose Flut an Zöllen losgetreten hatte. Finanzminister Scott Bessent soll am 8. Mai in der Schweiz mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen. Seit der Eskalation im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften wurden von den USA bis zu 145 Prozent Zusatzzölle auf Warenimporte aus China verhängt. Peking verlangt im Gegenzug auf Einfuhren aus den Vereinigten Staaten Aufschläge von 125 Prozent.
Auch im Zuge der Berichtssaison steht das Zollthema im Vordergrund. Der Chipkonzern AMD <US0079031078> konnte die Anleger mit seinem Quartalsbericht letztendlich beruhigen. Die Papiere endeten nach einer rasanten Berg- und Talfahrt 1,8 Prozent höher. Analyst Vivek Arya von Bank of America sprach von guten Geschäftszahlen und einem starken Ausblick trotz China-Gegenwinds.
Walt Disney <US2546871060> schnellten um fast 11 Prozent auf den höchsten Stand seit rund zwei Monaten hoch. Der Unterhaltungsriese trotzt dank des Geschäfts mit Freizeitparks und Streaming der Zoll-Unsicherheit, die auch die Filmbranche erfasst hat. Während viele US-Unternehmen ihre Prognosen zurückziehen, übertraf Disney mit seinem Ausblick die Erwartungen der Analysten.
Dagegen rutschten die Papiere von Marvell Technology <US5738741041> um 8 Prozent ab. Der Hersteller von Halbleiter-Produkten wird zurückhaltender und verschiebt wegen der Unsicherheiten seinen Investorentag.
Die Anteilscheine von Uber <US90353T1007> gaben um 2,5 Prozent nach. Der Fahrtenvermittler verfehlte mit seinem Umsatz im ersten Quartal die Markterwartungen.
Zeekr <US98923K1034> gewannen 11,5 Prozent. Die Tochterfirma des chinesischen Elektroautoherstellers Geely soll von der Börse genommen werden. Geely, das rund zwei Drittel des Zeekr-Aktienkapitals hält, bietet eine prozentual zweistellige Prämie zum Vortagesschlusskurs./edh/he